Meine Heimat – Deine Heimat

Klopschen 2005

Die Geschichte meines Vaters ist die ausschlaggebende Motivation für dieses Photo-Projekt. Die ersten sechs Jahre lebte er zusammen mit seinen Eltern in Ober-Schlesien in einem kleinen Dorf namens Klopschen. Meine Großeltern haben dort die Hälfte ihres Lebens verbracht bis sie im Februar 1945 in Folge des Krieges vor den Russen flüchten mussten. Seitdem liegt der Ort in Polen und heißt Klobuczyn.

Ich kenne die Vergangenheit meiner Großeltern nur aus Erzählungen, Aufzeichnungen meiner Oma und durch einige wenige Photos, hatte aber stets eine enge und innige Bindung zu meiner Oma und meinem Opa. Einen Großteil meiner Kindheit verbrachte ich dort.

Noch heute habe ich genaue Bilder und Gerüche von damals im Kopf. Ich sehe meine Oma im Kittel in der Küche am Ofen stehen, rieche den Kartoffelpüree mit Hackbällchen- mein Opa an der Werkbank in der Werkstatt …Es war ihre schlesische Herkunft die ich jetzt kennen lernen wollte.

Immer noch pflegt mein Vater die Verbindung zu ehemaligen Klopschener Bürgern, die jetzt jedes zweite Jahr eine Fahrt in ihre alte Heimat organisieren. Dort werden die Schlesier größtenteils in ihren ehemaligen Häusern bei den jetzt dort wohnenden Polen untergebracht.

Dieses Jahr waren es jedoch die Polen die zum Deutsch-Polnischen Gemeindefest einluden. Beide Nationen würden sich dieses Jahr also wieder einen Schritt näher kommen.

Heimat – Triptychon

Ziel meiner Reise war es, beide Besitzer und ihr Haus zu photographieren. Das Haus steht jeweils in der Mitte, links davon die heute dort lebende polnische Familie und rechts die ehemaligen schlesischen Eigentümer. Die Annäherung zwischen Schlesiern und Polen wird deutlich: während des Wochenendes teilten sie – Schlesier und Polen -„ihr“ Haus.

Beide Parteien gehören zu ein und demselben Gebäude. Sie haben eine Heimat aber zwei unterschiedliche Geschichten dazu.

Erinnerung an Oma und Opa:

In Klopschen kamen mir ausgelöst durch das Zusammensein mit den älteren Menschen jede Menge Bilder aus meiner Kindheit in den Kopf. Sie kannten meine Großeltern, waren entfernte Bekannte, Schulkameraden oder Nachbarn. Ihre Art, ihre Kleidung aber auch der schlesische Stil weckten starke Erinnerungen in mir.

Stellvertretend für meine Großeltern zeige ich nun Photos der alten Menschen, ergänzt durch meine eigenen Eindrücke und Erfahrungen.

Kindergartenportraits

Verschiedene Fotos die im Rahmen von Aufträgen durch Kindergärten entstanden.

Bayernporträts – Eine Reise ins Niederbayern – Sommer 2016

Symposium in Niederbayern, Johannesbrunn

Ein Treffen für freischaffende Künstler aller Art. Für Austausch und freies Experimentieren. Sparten: Bildhauerei, Drechslerarbeiten, Malerei, Fotografie, Schnitzen und Keramik
Mein Aufenthalt dort: 23. Juli – 30. Juli 2016
Meine Arbeit bezog sich auf Porträts.
Ich ließ mich auf die Dorfbewohner ein, um sie bei ihrer Arbeit zu photographieren. Zufällig gab es ein Dorffest zu Beginn des Symposiums, sodass ich erste Kontakte knüpfen konnte. Weitere Fototermine entstanden im Kontakt mit den ersten porträtierten Personen. Ich wurde sozusagen von einem zum andern gereicht.
Als Gegensatz schoss ich Porträts der teilnehmenden Künstler des Symposiums, auch bei ihrer Arbeit. Sie kamen aus völlig anderen Gegenden, aus völlig anderen Arbeitsfeldern.
Zunächst hatte ich den Wunsch, am Ende zwei Paare zu bilden. Jeweils ein Dorfbewohner mit einem Künstler. Doch dafür blieb mir leider keine Zeit. Nächstes Jahr kommt vielleicht die Fortsetzung.

Inden – Moving Minds

Unter „Moving Minds“ verstehe meine inszenierten Porträts der Asylbewerber/Innen in Alt-Inden und in den Umsiedlungsgebieten, Inden/Altdorf Lammersdorf, Pier und Linnich.
Ich habe die Menschen vor und nach der Umsiedlung an ihren Wohnorten porträtiert. Die Bewegung von dem längst nicht mehr existierendes Dorf Inden, hin zu einer Wohnsituation, die vielleicht mehr Möglichkeit zu einer Integration bietet, macht für mich das Thema „Moving Minds“ aus.
Hierbei interessiert mich die reine Wohnsituation als auch die Gedanken und Einstellungen der Asylbewerber/Innen zu ihrer Situation.

Hintergrund in Inden war stets die triste, öde Landschaft in die die
Asylbewerber/Innen gesetzt wurden oder ihre spärliche Inneneinrichtung.
Die Menschen stachen aus dieser kargen Gegend heraus. Und zwar durch ihre starke Persönlichkeit. Ich nahm die Lebendigkeit und auch die ansteckende Freude zwischen den Hausbewohnern war. So entschied ich mich dafür, die Wichtigkeit und die Schönheit dieser Menschen in den Vordergrund zu stellen, im Gegensatz zu der toten Landschaft und dem tristen Interieure.

Auch die Umgebung ihrer neuen Wohnsituation ist oft karg. Es gibt jedoch auch durchaus positive Beispiele. Diese stehen somit im Gegensatz zu ihrer ehemaligen Wohnung in Inden.

Auf der Kirmes

Im Laufe des letzten Jahres entwickelte ich die Fotoidee:
Schaustellerporträts auf der Kirmes. Spontan und nicht inszeniert.
Ich fragte die Leute direkt vor Ort, ob ich sie bei ihrer Arbeit fotografieren dürfe. Wenn ja, was meistens der Fall war, schoss ich drei, vier Fotos und ging dann zum nächsten Schausteller.
Von 2004 bis 2016 klapperte ich diverse Kirmesfeste in NRW ab, um die Menschen, die dort arbeiteten, zu fotografieren.
Ich fotografierte mit einer analogen Mittelformatkamera.